Das ist eine besondere Herausforderung, die an einem einfachen Beispiel leicht erklärt werden kann: Was nützt es, jemandem zu sagen, er müsse sich aufgrund seiner Beschwerden mehr bewegen, wenn er das schon 100 mal gehört, selbst aber noch nicht erfühlt hat? Oder gar das Potential der Freude an der Bewegung, am Sich-selbst-spüren brachliegt. (Womöglich hat er einen guten Grund, warum er's nicht tut.) Wenn der Patient selbst bereit und in der Lage ist, sich seinem Problem zu widmen, sind naturheilkundliche Verfahren am vielversprechendsten. Ein Teil meiner Arbeit besteht also vor allem darin, meine Patienten oder Klienten mit ihren Problemen vertraut zu machen und gemeinsame Lösungswege zu entwickeln, die meist auch außerhalb der Praxis umgesetzt werden können. Deswegen schien es mir sinnvoll, neben den Anwendungen für den Körper (Shiatsu, Akupunktur) auch psychotherapeutische Kompetenzen zu erwerben, um die immer wichtiger werdende Brücke zwischen Körper, Geist und Seele beschreiten zu können. Dass körperliche Symptome nicht abgekoppelt von Seele und Geist betrachtet werden sollten, weil der Mensch eine Einheit ist, wird heute selten bestritten, doch die Auffächerung in medizinische Fachgebiete unterstützt diese Betrachtungsweise nicht. Welchen Weg Sie gemeinsam mit mir beschreiten möchten, bestimmen Sie selbst.
Meine Arbeit als Sporttherapeutin und Trainerin hat mich für den Stellenwert von Prävention und Gesundheitsvorsorge im therapeutischen Bereich sensibilisiert. Meine Tätigkeit in einer Schwerpunktpraxis für Abhängige bereicherte mich um den Aspekt der Selbstfürsorge, die Wahrnehmung für menschliche Bedürfnisse und den Zugang zu menschlichem Leiden. Auch das Thema sozialer Verantwortung, Ressourcenorientierung, Team- und Supervisionsarbeit und deren Bedeutung in medizinischen und sozialen Berufen habe ich über meine verschiedenen Berufsfelder erlernen und praktizieren dürfen.
Hatha Yoga zu praktizieren bedeutet zuallererst Erfahrungen mit sich selbst zu machen. Nicht unter dem Aspekt der Leistung, sondern wahrnehmen lernen, wo meine Grenzen sind und wie ich lerne, diese zu akzeptieren oder über mich hinauszuwachsen. Alle Teilnehmer nehmen zwar dieselbe Körperhaltung (Asana) ein, der Weg dorthin wird jedoch nach deinen individuellen Möglichkeiten beschritten. Also: Kein schmerzhaftes Üben über Körper und Bewusstsein hinweg. Ganz im Gegenteil, beides wird auf achtsame Weise über die Wahrnehmung des Atems, der die Körperhaltungen unablässig begleitet, verbunden.
Ich freue mich auf jeden Menschen, der sich mir anvertraut, den ich ein Stück auf seinem Weg begleiten darf und dabei beobachten darf, wie sich Körper, Seele und Geist über die gemeinsame Zeit entwickeln. Was können wir gemeinsam bewegen? Ein jeder in seinem Tempo, mit seinen ureigensten Bestrebungen und Grenzen, die es herauszufinden, zu beachten und zu betrachten gilt, in respektvoller Begleitung durch mich.
Um meine Klienten fundiert unterstützen zu können, habe ich 2012 eine anspruchsvolle dreijährige Ausbildung am renommierten Wieslocher Institut für systemische Beratung absolviert. Die Weiterbildung mit Schwerpunkt ,,Systemische Therapie und Beratung” ist von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg akkreditiert.
Aktuell befinde ich mich in Weiterbildung zur systemischen Beraterin (ein psychotherapeutisches Verfahren). und lerne, dass es für jemanden, der in einem Heilberuf tätig ist, notwendig, hilfreich und spannend ist, die eindimensionale Betrachtung von Dingen und Menschen aufzugeben und sich der Vielfältigkeit von Lösungsmöglichkeiten zuzuwenden.