Laut Patanjali kann dieser Weg, von jedem Menschen mit Hingabe begangen werden. Ob wir diesen Weg zu Ende gehen, gar „Samadhi“, also Erleuchtung erlangen, bleibt dabei offen. Ziel des Yoga ist es, Glückseligkeit und höchste Erkenntnis zu erfahren. Wenn wir beginnen, sind wir auf dem "Pfad". Soviel erst einmal zum philosophischen Hintergrund.
vor vielen Jahren mit Vinyasa Yoga (dynamischer Stil) an, was üblicherweise als „Power Yoga“ bezeichnet wurde. Yoga in früheren Jahren wurde sehr häufig als rein sportliche Betätigung betrachtet und mir als Heilpraktikerin und Sporttherapeutin machte es Spaß, mich wieder neu herauszufordern. Ursprünglich vom Tanz kommend, waren mir die Dehnungen in den Asanas irgendwie vertraut und ich fand es absolut faszinierend, wie viel Kraft man „nur“ durch das eigene Körpergewicht aufbauen kann. Und außerdem berührte mich die Art und Weise, wie sich im Yoga die Übungsfolgen, die über Kraft und Dehnung miteinander verbunden sind, fast tänzerisch anfühlten.
Über die Jahre erwachte mein Interesse, mehr über Yoga zu erfahren. Ich begann Hatha Yoga bei meiner Lehrerin Amalia Hoyo Pino zu praktizieren. Sie führt ihre Schüler auf eine Reise nach innen. Zu unserem individuellen Körpergefühl. Beim Hatha Yoga anzukommen, bedeutete
damals für mich eine Kehrtwende. Atemübungen, Meditation und
Mantras? Sich hinlegen und ruhig werden, gerade dann, wenn ich das Gefühl hatte „und weiter geht’s!“ Doch dann wurden für mich aus den körperlichen Übungen, Vorbereitungen zum Innehalten. Ein Weg hin zur Meditation, die den gleichen Stellenwert bekam, wie die Asanas, die bislang meine Interpretation des Yogas waren. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich über das „Innehalten und zur Ruhe kommen“ auch bereit war, mich ganz einzulassen.
Über die Zeit begann ich zu verstehen, dass Yoga den ganze Menschen mitnimmt, Herz, Körper und Geist; ein faszinierender Prozess, der mich zur spirituellen Philosophie, zur täglichen Meditation und zur inneren Ruhe führte.
Der Weg war also bereitet. Die Yogaausbildung wurde ein Ziel, das auch in meine Praxis als Heilpraktikerin einfloss, das Weitergeben und Lehren eine natürliche Entwicklung. Ich bin für diese Entwicklung sehr dankbar. Denn ich praktiziere und lebe heute viel bewusster und mit sehr viel Freude und Engagement.