Naturheilpraxis
Kerstin Disse
praxis für
Körper
und
Geist

Der Achtfache Yogapfad

„yoga-citta-vritti-nirodhah.“(Patanjali)

Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhekommen (nach Sri Deshpande).

Diesen Kerngedanken des Yoga formulierte Patanjali, indischer Gelehrter und „Vater des Yoga“, schon lange vor unserer Zeitrechnung in seinem Werk "Die Wurzeln des Yoga", das 195 Yogasutren umfasst. Sutra (wörtl. sutra: Faden), ein Leitfaden für Yoga; das Grundlagenwerk überhaupt. Der achtfache Yogapfad wiederum umfasst 33 Sutren.

Der achtfache Yogapfad, was ist das? Um ein bewusster Mensch und Yoga Praktizierender zu sein, sind die ethischen Regeln im sozialen Miteinander (Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit u.a.) wichtig. Weiter führt der Weg zu unserem individellen Leben: Der Umgang mit uns selbst (Disziplin und Hingabe), die Körperübungen (Asanas), die Atemregulation, das bewusste Zurückziehen all unsrer Sinne und die Hinwendung zur Ruhe gehören dazu. Über Übungen zur Konzentration und Meditation bis hin zur höchsten Einsicht, Weitsicht und zur höheren  Erkenntnis. Dann kann sich das Ego auflösen und wir kommen im absoluten „Sein“ an. In tiefem Mitgefühl wenden wir uns dann allen Lebewesen zu. Das wäre das höchste Ziel am Ende des Weges.

Selbst bestimmen, wie weit wir gehen

Laut Patanjali kann dieser Weg, von jedem Menschen mit Hingabe begangen werden. Ob wir diesen Weg zu Ende gehen, gar „Samadhi“, also Erleuchtung erlangen, bleibt dabei offen. Ziel des Yoga ist es, Glückseligkeit und höchste Erkenntnis zu erfahren. Wenn wir beginnen, sind wir auf dem "Pfad". Soviel erst einmal zum philosophischen Hintergrund.

Mein Weg zum Yoga

vor vielen Jahren mit Vinyasa Yoga (dynamischer Stil) an, was üblicherweise als „Power Yoga“ bezeichnet wurde. Yoga in früheren Jahren wurde sehr häufig als rein sportliche Betätigung betrachtet und mir als Heilpraktikerin und Sporttherapeutin machte es Spaß, mich wieder neu herauszufordern. Ursprünglich vom Tanz kommend, waren mir die Dehnungen in den Asanas irgendwie vertraut und ich fand es absolut faszinierend, wie viel Kraft man „nur“ durch das eigene Körpergewicht aufbauen kann. Und außerdem berührte mich die Art und Weise, wie sich im Yoga die Übungsfolgen, die über Kraft und Dehnung miteinander verbunden sind, fast tänzerisch anfühlten.

Aber Yoga kann mehr sein

Über die Jahre erwachte mein Interesse, mehr über Yoga zu erfahren. Ich begann Hatha Yoga bei meiner Lehrerin Amalia Hoyo Pino zu praktizieren. Sie führt ihre Schüler auf eine Reise nach innen. Zu unserem individuellen Körpergefühl. Beim Hatha Yoga anzukommen, bedeutete
damals für mich eine Kehrtwende. Atemübungen, Meditation und
Mantras? Sich hinlegen und ruhig werden, gerade dann, wenn ich das Gefühl hatte „und weiter geht’s!“ Doch dann wurden für mich aus den körperlichen Übungen, Vorbereitungen zum Innehalten. Ein Weg hin zur Meditation, die den gleichen Stellenwert bekam, wie die Asanas, die bislang meine Interpretation des Yogas waren. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich über das „Innehalten und zur Ruhe kommen“ auch bereit war, mich ganz einzulassen.  

Yoga weitergeben

Über die Zeit begann ich zu verstehen, dass Yoga den ganze Menschen mitnimmt, Herz, Körper und Geist; ein faszinierender Prozess, der mich zur spirituellen Philosophie, zur täglichen Meditation und zur inneren Ruhe führte.

Der Weg war also bereitet. Die Yogaausbildung wurde ein Ziel, das auch in meine Praxis als Heilpraktikerin einfloss, das Weitergeben und Lehren eine natürliche Entwicklung. Ich bin für diese Entwicklung sehr dankbar. Denn ich praktiziere und lebe heute viel bewusster und mit sehr viel Freude und Engagement.